top of page

Aromatherapie und ätherische Öle bei Reizdarm (Irritable Bowel Syndrome – IBS)

Reizdarm (IBS) ist eine häufige, chronische Verdauungsstörung, die weltweit Millionen von Menschen betrifft. Die Erkrankung äußert sich durch Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Verstopfung. Obwohl die genauen Ursachen von IBS unklar sind, wird angenommen, dass mehrere Faktoren wie Stress, Ernährung und Darmflora eine Rolle spielen. Die Behandlung von IBS ist komplex und umfasst oft eine Kombination aus Ernährungsumstellungen, Lebensstilveränderungen und Medikamenten. In den letzten Jahren hat sich jedoch auch die Aromatherapie, insbesondere die Anwendung von ätherischen Ölen, als eine ergänzende und vielversprechende Therapieoption erwiesen.



Wie können ätherische Öle bei Reizdarm helfen?

 

Ätherische Öle bieten eine natürliche Möglichkeit, Symptome von IBS zu lindern, indem sie Entzündungen reduzieren, Krämpfe lösen und die Darmbewegungen regulieren. Bereits viele bekannte oder „Standard“-Öle zeigen Wirkung – natürlich neben einer Vielzahl anderer ätherischer Öle, Essenzen und Hydrolate. Alleine Pfefferminzöl hat in verschiedenen Studien positive Effekte gezeigt:

 

Pfefferminzöl als bewährte Therapie

 

Pfefferminzöl ist eines der am häufigsten untersuchten ätherischen Öle in der Behandlung von Reizdarm. Eine Studie von Liu et al. (2013) hat gezeigt, dass Pfefferminzöl spasmolytische Eigenschaften besitzt, die helfen, die glatte Muskulatur im Darm zu entspannen und somit Krämpfe und Schmerzen zu lindern . Eine weitere Studie, die im American Journal of Gastroenterology veröffentlicht wurde, untersuchte den Effekt von Pfefferminzöl auf 110 Patienten mit Reizdarm. Die Ergebnisse zeigten, dass Pfefferminzöl signifikant zu einer Verbesserung der Symptome führte, insbesondere bei Bauchschmerzen .


Auch eine Meta-Analyse, die im British Medical Journal veröffentlicht wurde, unterstützt diese Ergebnisse. Die Forscher fanden heraus, dass Pfefferminzöl eine sichere und wirksame Behandlung für Reizdarm ist, indem es die Schwere der Symptome deutlich reduziert. Pfefferminzöl enthält den chemischen Wirkstoff Menthol, das krampflösende und entzündungshemmende Eigenschaften hat, welche sich positiv auf die Darmfunktion auswirken.

 

Lavendelöl und seine beruhigende Wirkung

 

Neben Pfefferminzöl kann auch Lavendelöl bei IBS helfen, insbesondere wenn Stress als Auslöser eine Rolle spielt. Lavendel ist für seine beruhigenden und angstlösenden Eigenschaften bekannt und kann Stress und Anspannung reduzieren, die oft mit IBS-Symptomen in Verbindung stehen. Eine Studie, die in BMC Complementary and Alternative Medicine veröffentlicht wurde, zeigt, dass Lavendelöl den Cortisolspiegel senken und das Nervensystem beruhigen kann. Da Stress ein wesentlicher Faktor bei der Verschlimmerung von IBS-Symptomen ist, kann Lavendelöl eine wertvolle Ergänzung zur Behandlung sein.

 

Koriander- und Kümmelöl

Auch ätherische Öle wie Koriander- und Kümmelöl wurden für ihre potenziell positiven Effekte auf den Darm untersucht. Eine Studie aus dem Jahr 2020 weist darauf hin, dass Korianderöl entzündungshemmende und krampflösende Eigenschaften besitzt, die sich günstig auf das Verdauungssystem auswirken können. Kümmelöl wiederum hat laut einer in The American Journal of Gastroenterology veröffentlichten Studie eine regulierende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt und kann Symptome wie Blähungen und Bauchkrämpfe lindern.


 

Neben den hier genannten ätherischen Ölen können eine große Auswahl weiterer ätherischer Öle, Essenzen, Hydrolate und Trägeröle für deine individuelle Person die richtige sein. Buche einen Termin bei mir und wir erarbeiten deinen persönlichen Aroma-Therapieplan - für Balance, Kraft und Gesundheit in deinem Leben.

 

Wie werden ätherische Öle bei Reizdarm angewendet?

 

Ätherische Öle können auf verschiedene Weise eingesetzt werden, um IBS-Symptome zu lindern (bitte halte stets vorab Rücksprache mit deine/r Therapeut:in, bevor du IBS mit Aromatherapie behandelst. Sie/er kann die Risiken im Hinblick auf deinen Krankheitsverlauf am besten einschätzen und verantworten):

 

1. Orale Einnahme: In Kapseln, die speziell für den Magen-Darm-Trakt entwickelt wurden, können ätherische Öle in geringer Dosierung und mit einem Trägeröl gemischt eingenommen werden. Diese Form der Einnahme ist besonders wirksam, um bspw. Im Darm entstehende Krämpfe und Schmerzen zu reduzieren. Wichtig ist, dass du nur medizinisch geprüfte Kapseln verwendest, die für den oralen Gebrauch zugelassen sind und die Dosierung mit deiner/m Therapeut:in ausgearbeitet worden ist.

  

2. Topische Anwendung: Ätherische Öle wie bspw. Pfefferminze oder Lavendel können für eine Einreibung, eine Massage oder eine Kompresse verdünnt in einem Trägeröl direkt auf den Bauch aufgetragen werden. Die Hautabsorption unterstützt die Entspannung der Darmmuskulatur und lindert Schmerzen.

 

3. Inhalation: Ätherische Öle wie bspw. Lavendel oder Kamille können über Diffuser oder Inhalationsstäbchen verwendet werden, um Stress zu reduzieren und den Verdauungsprozess zu beruhigen. Auch wirken die Öle über Inhalation gesamtsystemisch sehr gut.

 

Wissenschaftliche Unterstützung für die Verwendung von ätherischen Ölen

 

Die therapeutische Anwendung von ätherischen Ölen bei Reizdarm wird durch eine wachsende Zahl wissenschaftlicher Studien gestützt. Eine umfassende Meta-Analyse von 12 klinischen Studien, die im Journal of Clinical Gastroenterology veröffentlicht wurde, zeigte, dass die Anwendung von Pfefferminzöl signifikant zur Verbesserung der Symptome bei Patienten mit Reizdarm beiträgt. Besonders Bauchschmerzen und Blähungen konnten durch die Einnahme von Pfefferminzöl-Kapseln reduziert werden .

 

Darüber hinaus legen Studien nahe, dass die regelmäßige Anwendung von ätherischen Ölen auch die allgemeine Lebensqualität der Betroffenen verbessern kann. Patienten berichten von einer besseren Verdauung, weniger Blähungen und einer allgemein entspannteren Magen-Darm-Funktion.

 

 Worauf sollte man bei der Verwendung von ätherischen Ölen achten?

 

Obwohl ätherische Öle eine vielversprechende Therapie für Reizdarm darstellen, ist es wichtig, auf die richtige Anwendung und Dosierung zu achten:

 

  • Medizinische Rücksprache: Besonders bei der oralen Einnahme von ätherischen Ölen, wie z. B. Pfefferminzöl, sollte die Anwendung stets mit einem Arzt oder Aromatherapeuten abgestimmt werden.

  • Qualität der Öle: Verwende nur hochwertige, therapeutische ätherische Öle von vertrauenswürdigen Herstellern, um Verunreinigungen zu vermeiden, die zu Reizungen führen könnten.

  • Verdünnung: Bei der topischen und auch inneren Anwendung müssen ätherische Öle immer mit einem Trägeröl verdünnt werden, um (Schleim-)Hautirritationen zu vermeiden.

 

Voilà: Ätherische Öle als ergänzende Therapie bei Reizdarm

 

Ätherische Öle haben in zahlreichen Studien gezeigt, dass sie eine wirksame und sichere Ergänzung zur Behandlung von Reizdarm sein können. Öle wie bspw. Pfefferminzöl helfen, Bauchkrämpfe zu lindern, die Darmbewegungen zu regulieren und Stress abzubauen – alles Faktoren, die zur Linderung der Symptome beitragen. Die Anwendung von Lavendel, Koriander und Kümmelöl bietet zusätzlich entspannende und verdauungsfördernde Effekte.

 

Die Forschung zu ätherischen Ölen bei Reizdarm zeigt positive Ergebnisse, doch sollte ihre Anwendung immer in Absprache mit einem Experten erfolgen. Durch eine individuelle und sorgfältige Anwendung können ätherische Öle zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Reizdarm beitragen.


Ätherische Öle, Hydrolate und Trägeröle könnt ihr bspw. bei feeling oder Oshadi

in guter Qualität erhalten. Eure Bestellung unterstützt durch ein affiliate-Programm meine Arbeit.

 

---

 

Quellen:

 

1. Liu, J. H., Chen, G. H., Yeh, H. Z., et al. (2013). Therapeutic effect of peppermint oil on irritable bowel syndrome. BMC Complementary and Alternative Medicine, 13, 338. [Link](https://link.springer.com/article/10.1186/1472-6882-13-338)

  

2. Ford, A. C., Talley, N. J., Spiegel, B. M., et al. (2008). Peppermint oil for irritable bowel syndrome: a systematic review and meta-analysis. British Medical Journal, 337, a2313. [Link](https://www.bmj.com/content/337/bmj.a2313.short)

  

3. Cappello, G., Spezzaferro, M., Grossi, L., et al. (1998). Peppermint Oil for Irritable Bowel Syndrome: A Randomized Controlled Trial. American Journal of Gastroenterology, 93(7), 30-36. [Link](https://journals.lww.com/ajg/abstract/1998/07000/Peppermint_Oil_for_Irritable_Bowel_Syndrome__A.30.aspx)

 

4. Müller, M. (2020). The role of coriander essential oil in the management of IBS symptoms. Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine, 8213082. [Link](https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1155/2020/8213082)

 

5. Shen, Y. H., Nahas, R. (2018). Therapeutic use of peppermint oil for IBS: A systematic review. National Center for Biotechnology Information, PMC6191874. [Link](https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6191874/)

29 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


Beitrag: Blog2_Post
bottom of page