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Hautmikrobiom stärken mit ätherischen Ölen: Wie Aromatherapie Deine Hautgesundheit verbessern kann.

Aktualisiert: 6. Nov.

Den Begriff „Mikrobiom“ kennst du sicherlich aus dem Zusammenhang mit der Darmflora. Doch nicht nur der Darm, sondern auch unsere Haut hat ein Mikrobiom und ist Heimat für eine Vielzahl an Mikroorganismen, die uns bei der Abwehr von Erregern unterstützen. Dieses komplexe Netzwerk aus Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen, das auf Deiner Haut lebt, ist essenziell für die Gesundheit und trägt ganz wesentlich dazu bei, die Haut als wichtigste Schutzbarriere des Körpers zu stärken und zu schützen und einfach „gesund“ zu halten.


Schöne, junge Frau hat eine Lupe in der Hand und zeigt dadurch ihre Haut

Was ist das Hautmikrobiom und warum ist es so wichtig?


Das Hautmikrobiom mit seinen unzähligen Mikroorganismen unterstützt die Haut, indem sie unerwünschte Eindringlinge bekämpfen, die Hautfeuchtigkeit regulieren und den natürlichen pH-Wert stabilisieren. Gerät es allerdings aus dem Gleichgewicht von „guten“ und „schlechten“ Bakterien, kann es aufgrund der Störung des mikrobiellen Gleichgewichts zu Hauterkrankungen von Akne, Ekzeme, Psoriasis bis hin zu vorzeitiger Hautalterung kommen.


Die Regulierung des pH-Werts ist dabei einer der Schlüssel: mit ihm funktioniert das Hautmikrobiom wie ein biologischer Schutzschild: ein leicht saurer pH-Wert von etwa 5 schafft eine Umgebung, in der viele Krankheitserreger nicht überleben können, während die Hautflora ideal unterstützt wird. Doch äußere Einflüsse wie Stress, falsche Pflegeprodukte oder aggressive Umweltbedingungen können das Gleichgewicht des Mikrobioms stören und die Haut anfälliger für Infektionen und Hautprobleme machen. Genau hier kann die Aromatherapie greifen und helfen.


Ätherische Öle bieten zahlreiche Vorteile für das Hautmikrobiom (von antimikrobiellen bis hin zu entzündungshemmenden Effekten), können jedoch auch bei Stress wohltuende Abhilfe leisten, die Entgiftungsfähigkeit verbessern und sanfte Kosmetik herstellen. In diesem Artikel zeige ich Dir, wie ätherische Öle das Hautmikrobiom stärken und welche Öle durch ihre Eigenschaften besonders hilfreich sind. (Und in den kommenden Wochen gibt es weitere Artikel zu speziellen Hauterkrankungen, zum Beispiel Rosaceae, Akne und Psoriasis.)


Das Hautmikrobiom: Die unsichtbare Schutzbarriere für gesunde Haut


Bereits nach der Geburt beginnt die Besiedlung deiner Haut durch Mikroorganismen – ein entscheidender Prozess, der das Immunsystem stärkt und die Haut auf äußere Einflüsse vorbereitet. Wissenschaftliche Studien haben festgestellt, dass nichts so günstig für das Haut-Mikrobiom ist wie eine normale Geburt. Das Neugeborene erhält dabei eine Zusammensetzung von Bakterienstämmen, die bei Kaiserschnittkindern in der Form nicht mehr aufzubauen sind. Sie bekommen zwar nach einigen Jahren eine ähnliche Hautflora, aber einzelne Stämme fehlen dann ganz – und unveränderlich.


Andere Faktoren, die das Hautmikrobiom aus der Balance bringen können:

  • Medikamente und aggressive Pflegeprodukte: Sie können deine Haut austrocknen und die Schutzbarriere schwächen, wodurch sich pathogene Keime leichter vermehren.

  • Umwelteinflüsse und UV-Strahlung: Diese Faktoren verändern die Zusammensetzung der Mikroorganismen auf deiner Haut.

  • Stress und Lebensstil: Hektik und ungesunde Gewohnheiten haben ebenfalls einen Einfluss auf das Hautmikrobiom.


Auch bestimmte Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Rosazea sind oft mit einem gestörten Mikrobiom und einem erhöhten pH-Wert verbunden, was Entzündungen begünstigen kann.


Schöne Frau mit gereizter Haut schaut in die Kamera

Wie kannst du dein Hautmikrobiom stärken?

Eine ausgewogene Zusammensetzung des Hautmikrobioms ist daher wichtig, um deine Haut gesund und widerstandsfähig zu halten und, Entzündungen, Reizungen und Infektionen zu verhindern. Doch wie kann man das Hautmikrobiom stärken und unterstützen?


Eine sanfte, hautfreundliche Reinigung ist der erste Schritt, um dein Hautmikrobiom gesund zu erhalten. Mein Tipp: verzichte ganz auf sexy klingende Industrieprodukte – milde Basisöle und Hydrolate sind genauso, wenn nicht besser nützlich und haben nicht die Tendenz zu überreizen oder auszutrocknen. Verwende milde Produkte mit einem pH-Wert um 5 – das unterstützt das Gleichgewicht und schafft die optimale Umgebung für deine Hautflora. Die folgenden Hydrolate können einen hautähnlichen pH-Wert haben:



Daneben haben vor allem die Hydrolate von Lavendel, Nelke, Schafgarbe und Kiefernnadel in Studien eine signifikante Verbesserung von antimikrobieller Aktivität gezeigt, während sie unterstützende Bakterien der Haut sogar noch stimulierten. Was kann es also eigentlich Besseres für die eigene Haut geben?


Ylang-Ylang-Blüten am Baum mit grünen Blättern

Tipps für ein gesundes Hautmikrobiom:

  • Sanfte Reinigung: Verwende pH-neutrale oder leicht saure Inhaltsstoffe, um den Säureschutzmantel zu bewahren.

  • Ausgewogene Ernährung und ausreichend Wasser: Eine gute Nährstoffversorgung und viel Wasser trinken unterstützen das Hautmikrobiom auch von innen.

  • Vermeide aggressive Substanzen: Setze auf milde Inhaltsstoffe, die die natürliche Barriere der Haut respektieren. Nimm deine ganzen Kosmetikartikel unter die Lupe - und tausch sie am Besten gegen Produkte aus Shea-Butter, Hydrolaten und anderen sanften Helfern aus.


Ein intaktes Hautmikrobiom ist nicht nur wichtig für eine gesunde Haut, sondern schützt dich auch vor äußeren Einflüssen und Krankheitserregern.


Hier setzt die Aromatherapie an, um das Hautmikrobiom zu stärken und ins Gleichgewicht zu bringen. Viele ätherische Öle verfügen über wertvolle Eigenschaften, die die Haut in ihrer natürlichen Schutzfunktion unterstützen.


Ätherische Öle und das Hautmikrobiom


Ätherische Öle sind wie du weißt hochkonzentrierte Pflanzenextrakte, die in der klinischen Aromatherapie besonders für ihre antimikrobiellen, entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften bekannt sind. Diese Eigenschaften helfen nicht nur, das Hautmikrobiom zu stärken, sondern können auch gezielt gegen pathogene Keime eingesetzt werden, ohne dabei die nützliche Mikroflora zu zerstören. Dies hat sich besonders bei resistenten Keimen schon bewährt.


Hier sind die drei wichtigsten Wirkungen ätherischer Öle auf das Hautmikrobiom:


  1. Antimikrobielle Wirkung

    Viele ätherische Öle (schon die "Einsteigeröle" und Alleskönner Lavendel und Teebaum) sind für ihre starken antimikrobiellen Eigenschaften bekannt. Diese können das Wachstum von schädlichen Bakterien und Pilzen hemmen und dabei das Hautmikrobiom schützen. Interessant ist, dass bestimmte Öle sogar gegen multiresistente Keime wie Pseudomonas aeruginosa und Candida albicans wirksam sind.

  2. Entzündungshemmende Wirkung

    Ätherische Öle wie Kamille, Manuka oder Rosmarin besitzen entzündungshemmende Eigenschaften, die bei der Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen wie Ekzemen und Psoriasis helfen können. Diese Öle beruhigen die gereizte Haut und fördern die Heilung, was zur Stärkung des Hautmikrobioms beiträgt.

  3. Antioxidative Eigenschaften

    Ätherische Öle verbessern den antioxidativen Status der Hautzellen, schützen sie vor oxidativem Stress und fördern die allgemeine Hautgesundheit. Dies stärkt das Hautmikrobiom und unterstützt es in seiner Funktion als Schutzbarriere.

Drei klassische ätherische Öle zur Stärkung des Hautmikrobioms


Lavendel (Lavandula angustifolia)

Eine Frau steht im Lavendelfeld

Lavendelöl ist ein Allrounder in der Aromatherapie und bekannt für seine beruhigenden, antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften. Besonders wirksam ist es gegen grampositive Bakterien wie Staphylococcus aureus, die Akne und andere Hautprobleme verursachen können. Die Hauptbestandteile Linalool und Linalylacetat tragen zur antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung bei (Białoń et al., 2019).

Anwendung: Für eine beruhigende Pflege kannst Du einige Tropfen Lavendelöl in ein Trägeröl mischen und abends auf die Haut auftragen.

Teebaum (Melaleuca alternifolia)

Teebaumöl ist wie andere der Melaleuca-Arten seit langem bekannt für seine stark antimikrobielle Wirkung und wird besonders bei Akne eingesetzt. Es wirkt gegen Cutibacterium acnes, das Bakterium, das für die Entstehung von Akne verantwortlich ist. Zudem ist es entzündungshemmend und reduziert Rötungen und Schwellungen (Kreidel & Jhaveri, 2021).

Anwendung: Teebaumöl kann punktuell auf Pickel aufgetragen werden. Wichtig ist hier eine angemessene Verdünnung, da das Öl sonst die Haut reizen könnte.


Rosmarinzweige auf einem Holztisch

Rosmarin (Salvia rosmarinus)

Rosmarinöl überzeugt durch seine antioxidativen und antimikrobiellen Eigenschaften. Es kann die Haut vor oxidativem Stress schützen und das Mikrobiom ins Gleichgewicht bringen. Besonders bei fettiger Haut wirkt Rosmarinöl ausgleichend und talgregulierend (Kumari et al., 2024).

Anwendung: Einen Tropfen Rosmarinöl in den Tiegel deiner Tagespflege geben, gut verrühren und täglich anwenden. Auch großartig: Rosmarinhydrolat in als Dein Gesichtswasser nutzen, um die Haut sanft zu klären und zu reinigen.

Kamille (Chamaemelum nobile)

Kamillenöl ist für seine beruhigende Wirkung bekannt und ideal bei empfindlicher Haut und Hautentzündungen wie Ekzemen. Es lindert Rötungen und Juckreiz und hilft der Haut, sich schneller zu regenerieren (Kumari et al., 2024).

Anwendung: Kamillenöl kann gut mit einem Trägeröl verdünnt auf gereizte Hautstellen aufgetragen werden, um die Heilung zu unterstützen. Kamillenhydrolat ist ein großartiges Tonic oder Gesichtswasser bei zarter und empfindlicher Haut.

Wichtige Hinweise zur Anwendung

Ätherische Öle sollten immer in verdünnter Form auf die Haut aufgetragen werden, da sie sehr konzentriert sind und zu Reizungen führen können. Ein Trägeröl wie Jojoba-, Mandel- oder Kokosöl eignet sich ideal, um die Wirkstoffe sanft und sicher auf die Haut zu bringen.

DIY-Rezept für eine beruhigende Hautölmischung

• 10 ml Jojobaöl als Basis

• 1 Tropfen Lavendelöl

• 1 Tropfen Kamillenöl

• 1 Tropfen Rosmarinöl


Diese Mischung hilft, das Hautmikrobiom zu stärken und wirkt gleichzeitig beruhigend und antimikrobiell. Du kannst sie abends sanft auf das Gesicht oder gereizte Hautstellen auftragen.


Voilà: Hautmikrobiom stärken durch Aromatherapie

Das Hautmikrobiom spielt eine zentrale Rolle für Deine Hautgesundheit. Ein starkes Mikrobiom schützt vor schädlichen Keimen, unterstützt die Heilung und trägt zu einer strahlenden, gesunden Haut bei. Hydrolate und ätherische Öle bieten eine natürliche Möglichkeit, das Hautmikrobiom zu stärken und Hautprobleme auf sanfte Weise zu behandeln. Durch ihre antimikrobiellen, entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften helfen sie, die Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wichtig ist dabei eine sichere und verdünnte Anwendung der Öle.

Wenn Du Dein Hautmikrobiom stärken möchtest, sind vor allem sanfte Hydrolate, aber auch ätherische Öle in einem Mix mit Pflanzenölen eine wunderbare Ergänzung in Deiner Hautpflegeroutine. Sie unterstützen die Haut nicht nur auf natürliche Weise, sondern fördern auch das allgemeine Wohlbefinden. Leg einfach heute noch los!



 

Quellen

  • Białoń. et al (2019). 2. Chemical Composition of Two Different Lavender Essential Oils and Their Effect on Facial Skin Microbiota.. Molecules, doi: 10.3390/MOLECULES24183270

  • D'Aquila. et al (2023). 8. Effect of Essential Oils of Apiaceae, Lamiaceae, Lauraceae, Myrtaceae, and Rutaceae Family Plants on Growth, Biofilm Formation, and Quorum Sensing in Chromobacterium violaceum, Pseudomonas aeruginosa, and Enterococcus faecalis. Microorganisms, doi: 10.3390/microorganisms11051150

  • Kreidel & Jhaveri, (2021). Introduction to Essential Oils and Essential Oil Processing. Integrative Dermatology 2021, p. 99-102.

  • Kumari. et al (2024). Therapeutic and Pharmacological Applications of Essential Oils in Skin Care and Aromatherapy: Benefits, Mechanisms, and Safety Considerations. International Journal For Multidisciplinary Research, doi: 10.36948/ijfmr.2024.v06i04.26127

  • Nuță et al. (2021). 7. Contribution of Essential Oils to the Fight against Microbial Biofilms—A Review. doi: 10.3390/PR9030537

  • Ouwehand.,et al. (2018). 3. In vitro effects of essential oils on potential pathogens and beneficial members of the normal microbiota. Veterinarni Medicina, doi: 10.17221/152/2009-VETMED

  • Šilha et al. (2020). 2. Chemical Composition of Natural Hydrolates and Their Antimicrobial Activity on Arcobacter-Like Cells in Comparison with Other Microorganisms. Molecules, doi: 10.3390/MOLECULES25235654

  • Subramanian et al (2021). 6. Antimicrobial activity of some Essential oils and Extracts from Natural sources on Skin and Soft tissue infection causing microbes: An In-vitro Study. Research Journal of Pharmacy and Technology, doi: 10.52711/0974-360X.2021.00623

  • Veljković. et al. 5. Evaluation of Herbal Extracts for Their Potential Application as Skin Prebiotics.

 

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