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Haltbarkeit ätherischer Öle – ein Ratgeber

Eine der wesentlichen Faktoren einer sicheren Anwendung ätherische Öle liegt darin, Kenntnis von der Haltbarkeiten der einzelnen Produkte zu haben.


Jedes einzelne ätherische Öl hat eine spezifisch begrenzte Haltbarkeit, bevor seine Anwendung Gesundheitsprobleme hervorrufen kann, und das ist nicht unbedingt allen Anwender:innen bewusst. Die möglichen Reaktionen des Körpers sind Hautirritation oder Photosensibilität, eine Überreaktion der Atemwege bis hin zu allergischen Reaktionen. Allerdings können auch systemische Probleme auftreten bis hin zu Leber- oder Nervenschädigungen.


3 Probleme können bei länger gelagerten Ölen auftreten:

  • Oxidation

  • die Reaktion der Moleküle zu neuen (ungewünschten oder unbekannt wirkenden) Verbindungen

  • Verharzung.

 

Von dem Moment an, an dem du das Öl gekauft hast,

ist die Qualitätskontrolle deine Aufgabe.

 

Daher lohnt es sich sich, die Haltbarkeit der eigenen Öle zu kennen und auch einen Zeitpunkt festzulegen, wann man die Qualität seiner ätherischen Öle kontrollieren möchte. Diesen Zeitpunkt auch in den Aromakalender eintragen - das hilft bei der Compliance! Es hat sich bewährt, dies am Anfang oder am Ende des Jahres zu machen, einfach damit man es nicht vergisst. Das geschieht dann einfach so wie beim Frühjahrsputz: man nimmt sich seinen Koffer, seine Schublade, seine Tasche ätherische Öle vor und beschäftigt sich mit ihnen. Aufmachen, daran riechen, bewerten, eventuell ein Tropfen aus Gießen um die Konsistenz zu prüfen, und dann wieder gut verschlossen wegstellen, wenn man mit der Qualität zufrieden ist.


Wann ist denn jetzt welches Öl nicht mehr zu verwenden? Tja - da gibt es eben sehr viele und große Unterschiede. Aber dass es eine jeweils begrenzte Haltbarkeit gibt, das steht fest. Nur welche?


Um euch die Sache und die Suche zu erleichtern habe ich eine super praktische Liste zusammengestellt. In dieser sind die 50 wichtigsten ätherischen Öle von A wie Angelika bis Z wie Zypresse inklusive ihres "Shelf Life", also ihrer Haltbarkeit und Verwendungsdauer ganz klar hinterlegt. Denn wusstest du, dass du Angelika zum Beispiel nur sehr kurz, nämlich max. 2 Jahre, Bergamotte als Zitrusfrucht jedoch 2 bis 3 Jahre verwenden darfst? All das zu wissen ist schier unmöglich. Hol dir also das 2022-er SHELF LIFE CHART im Shop und hab für die nächsten Jahrzehnte ausgesorgt. (Alle Daten sind mit dem Tisserand Institute for Safety verglichen und folgen den höchsten Sicherheitsansprüchen. Für dich, für deine Familie, für alle deine Anwendungen.)


Aber jetzt beschäftige dich erstmal mit deiner Wahrnehmung. Du kannst deine eigene Nase sehr gut vertrauen, denn wenn ein Öl schlecht riecht, also wahrscheinlich oxidiert ist, dann bemerkt man das am Duft recht schnell. Es ist dann auf keinen Fall mehr für die Aromaanwendungen zu benutzen. Ganz eventuell noch zum Putzen (s.u.), aber nicht mehr für den Gebrauch am Körper.


Denn oxidierte Öle verlieren erstmal ihre Duftqualität, das bedeutet sie verändern Ihren Geruch, dann verlieren sie auch noch an therapeutische Aktivität und Kraft, und drittens steigt die Gefahr dass das Öl schädigend wirken kann. Oxidation kann Überreaktionen mit dem Sauerstoff aus der Luft geschehen, oder durch Lichteinwirkung oder Wärme.


Neuere Studien des Tisserand Institutes zeigen, dass auch die Lagerung des Öls entweder bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank einen großen Einfluss auf den Oxidationsgrad der einzelnen Wirkstoffe der Öle haben kann. Hatte ein Zitronen ÖI seinen Limonen-Gehalt drastisch verändert, nämlich von fast 70 auf nur noch 20% in 12 Monaten, wenn es bei 25 Grad Celsius gelagert worden ist und jeden Tag geöffnet wurde. Das gleiche Öl behielt seinen Limonen-Gehalt bei Kühlschranktemperatur (5 Grad).


Nicht nur die therapeutische Wirkung ist ein unterschiedlich. Menschen reagieren auch unterschiedlich auf Oxidierte ätherische Öle. Die Möglichkeit einer Hautreaktion (Rötung, Jucken, Ausschlag) nimmt signifikant zu. Bei dem Beispiel von Limonen-haltigem Zitronenöl gab es 6-mal so viel Menschen, die auf das oxidierte Öl allergisch reagierten, wie auf das nicht oxidierte. (Quelle: Tisserand Institut 2022, Aromatic Science Program).

 

Wie finde ich jetzt heraus, ob mein Öl oxidiert ist oder nicht?

Wie oben erwähnt, kann ich selber testen:

  • Ist die Duftqualität noch so wie ich Sie kenne und für das betreffende Öl typisch ist?

  • Hat sich die Farbe des Öls verändert?

  • Hat sich die Konsistenz des Öls verändert?

  • Hat sich in Öl eventuell eine wolkige Substanz gebildet?

 

Last but not least: Schau dir an, wann du das Öl gekauft hast oder aufgemacht. Um möglichst sicher zu sein, empfehle ich jeder:m, die Öle beim Öffnen sofort zu beschriften (mit Monat und Jahr). So kannst du immer sicher sein, dass du weißt, wie alt dein Öl ist. (Und wann du es entsorgen solltest...)

Sie sollten dann auch nicht mehr angewandt werden, vor allen Dingen nicht auf der Haut. Auch die Frage, ob die ätherischen Öle dann noch für eine Vernebelung oder Diffusion geeignet sind, würde ich mit ‚Nein‘ beantworten. Was machen wir denn dann mit den Ölen? Kann man sie denn nicht für die Raumreinigung benutzen? Ja sicherlich, sie wären wahrscheinlich auch sehr effektiv, aber auch hier solltest du vermeiden, die ätherischen Öle einzuatmen.

 

Wie hältst du die Qualität deiner Öle also am besten:

  • Kaufe nur die ätherischen Öle, die du auch relativ bald nutzen und verbrauchen kannst

  • Stell deine ätherischen Öle an einen kühlen Ort (Kühlschranktemperatur)

  • Bewahre deine Öle immer in dunklen Glasflaschen auf

  • Schraub die Öle immer sehr bald zu nach dem Gebrauch

 

Viel Spaß beim Beschriften, prüfen und schauen. Falls du Fragen zum Thema Sicherheit, Shelf Life oder generell zur Aromatherapie hast schreib mir gerne an: info@juliafalkenstein.de oder melde dich zum Kurzgespräch per Telefon oder Zoom hier an.


Alles Liebe!

Julia 🌸

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