Ätherische Öle bieten eine Fülle an Vorteilen, aber sie können auch zu Hautirritationen oder allergischen Reaktionen führen, wenn sie unsachgemäß verwendet werden. In diesem Artikel erfährst du, wie du die Risiken minimierst und ätherische Öle sicher anwendest, ohne auf ihre positiven Eigenschaften verzichten zu müssen.
Was sind Hautirritationen und Allergien?
Wenn du ätherische Öle auf deine Haut aufträgst, können sie entweder eine Hautirritation oder eine allergische Reaktion auslösen. Aber was ist der Unterschied?
Hautirritationen
Hautirritationen entstehen, wenn deine Haut direkt auf die Inhaltsstoffe eines ätherischen Öls reagiert. Das kann durch eine zu hohe Konzentration oder durch eine wiederholte Anwendung geschehen. Typische Symptome sind Rötungen, Juckreiz, Trockenheit oder ein brennendes Gefühl. Besonders „heiße“ Öle wie Zimt, Oregano oder Nelkenöl neigen dazu, Irritationen hervorzurufen, und sollten (wie alle anderen ätherischen Öle auch) immer mit einem Trägeröl verdünnt werden und zusätzlich - wenn überhaupt - in besonders niedriger Konzentration verwendet werden.
Allergische Reaktionen
Allergische Reaktionen hingegen entstehen, wenn dein Immunsystem einen Inhaltsstoff des Öls als Bedrohung wahrnimmt und eine Überreaktion zeigt. Die Symptome können von leichtem Juckreiz bis hin zu schweren Hautausschlägen, Blasen oder sogar Atembeschwerden reichen. Während Hautirritationen in der Regel lokal auftreten, können allergische Reaktionen den ganzen Körper betreffen.
Warum reagieren manche Menschen stärker als andere?
Es gibt verschiedene Faktoren, die beeinflussen, wie stark du auf ätherische Öle reagierst:
Empfindliche Haut: Wenn du eine empfindliche Haut hast, reagierst du möglicherweise schneller auf ätherische Öle. Auch helle Typen sind häufig hautsensibler als weniger helle.
Verdünnung: Pur angewendete ätherische Öle sind viel zu stark und können die Haut schädigen. Eine gute Faustregel ist, sie immer mit einem Trägeröl wie Jojoba-, Mandel- oder Kokosöl zu verdünnen (hol dir meine praktische Verdünnungstabelle im Shop).
Häufigkeit der Anwendung: Je häufiger du ätherische Öle verwendest, desto höher ist das Risiko, dass deine Haut sensibilisiert wird. Das bedeutet, dass sie mit der Zeit empfindlicher auf bestimmte Öle reagiert.
Lichtempfindlichkeit: Einige ätherische Öle, wie z. B. Zitrusöle, können deine Haut lichtempfindlicher machen und in Verbindung mit Sonnenlicht zu Verbrennungen führen.
Wie kannst du Hautreaktionen vermeiden?
Zum Glück gibt es einfache Maßnahmen, mit denen du Hautirritationen und Allergien vorbeugen kannst.
Patch-Test machen: Bevor du ein ätherisches Öl auf größere Hautbereiche aufträgst, teste es an einer kleinen Stelle, z. B. an der Innenseite deines Arms. Verdünne das Öl und warte 24 Stunden, um zu sehen, ob eine Reaktion auftritt.
Die richtige Verdünnung verwenden: Für die meisten Hautanwendungen reicht eine Verdünnung von 1-2%. Das bedeutet, dass du etwa 6-12 Tropfen ätherisches Öl in 30 ml Trägeröl gibst. Wenn du ein „heißes“ Öl wie Zimt oder Oregano verwendest, solltest du noch vorsichtiger sein und eine geringere Konzentration verwenden.
Vorsicht mit phototoxischen Ölen: Wenn du Zitrusöle wie Bergamotte oder Zitrone verwendest, vermeide direkte Sonneneinstrahlung für mindestens 12 Stunden. Diese Öle können in Verbindung mit UV-Strahlen zu nicht revidierbaren Hautverfärbungen oder Verbrennungen führen.
Qualität der Öle beachten: Achte darauf, nur reine, qualitativ hochwertige ätherische Öle zu kaufen. Billige oder synthetische Öle enthalten oft Zusatzstoffe, die die Haut reizen können.
Anwendungshäufigkeit reduzieren: Auch wenn du ätherische Öle liebst, solltest du sie nicht täglich oder über einen längeren Zeitraum ununterbrochen auf dieselben Hautstellen auftragen. Das erhöht die Gefahr einer Sensibilisierung.
Was tun, wenn eine Reaktion auftritt?
Solltest du nach der Anwendung von ätherischen Ölen eine Hautreaktion bemerken, gibt es ein paar Dinge, die du sofort tun kannst:
Öl entfernen: Verwende ein Trägeröl wie Oliven- oder Kokosöl, um das ätherische Öl von der Haut zu entfernen. Wasser allein wird das Öl nicht effektiv lösen.
Kühlen: Lege eine kühle Kompresse auf die betroffene Stelle, um den Juckreiz und die Rötung zu lindern.
Ärzt:in oder Therapeut:in aufsuchen: Bei schweren Reaktionen, insbesondere bei allergischen Symptomen wie Schwellungen oder Atembeschwerden, solltest du sofort einen Therapeuten aufsuchen.
Wissenschaftliche Studien zur Sicherheit von ätherischen Ölen
Die Forschung zeigt, dass ätherische Öle bei richtiger Anwendung sicher sind. Studien belegen, dass viele Hautreaktionen auf eine unsachgemäße Anwendung, wie eine unzureichende Verdünnung oder minderwertige Produkte, zurückzuführen sind. Dennoch ist es wichtig, mögliche Risiken zu kennen und die nötigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
Beliebte ätherische Öle und ihre potenziellen Risiken
Hier eine kurze Übersicht von allein 4 populären ätherischen Ölen, bei denen du besonders vorsichtig sein solltest:
Zimtöl: Sehr intensiv und reizt die Haut leicht.
Teebaumöl: Obwohl es für seine hautfreundlichen Eigenschaften bekannt ist, kann es in höheren Konzentrationen zu Irritationen führen da es schnell oxidiert und dann hautreizend ist.
Oreganoöl: Ein extrem starkes Öl, das die Haut schnell reizen kann. Es sollte niemals unverdünnt mit der Haut oder den Schleimhäuten in Berührung kommen.
Zitrusöle (z. B. Zitrone, Bergamotte): Diese Öle können phototoxisch wirken und in Verbindung mit Sonnenlicht Hautschäden verursachen. Auch das pur-Trinken von Zitrusölen, bspw. im Glas Leitungswasser, ist nicht empfehlenswert da das Öl sich nicht mit dem Wasser vermischt und so die Schleimhäute unmittelbar erreicht, was viel zu stark ist.
Voilà: Sicherer Umgang mit ätherischen Ölen
Ätherische Öle können dir viele gesundheitliche Vorteile bringen, aber nur, wenn du sie richtig anwendest. Durch das Verdünnen, das Testen auf Verträglichkeit und das bewusste Vermeiden von problematischen Ölen kannst du sicherstellen, dass du ihre Vorteile genießen kannst, ohne Hautirritationen oder allergische Reaktionen zu riskieren.
Ich hoffe, mit diesen Tipps und Hinweisen bist du gut vorbereitet, um ätherische Öle sicher und effektiv anzuwenden. Falls du noch Fragen hast schreib mir oder buche ein AromaGespräch, um deine Auswahl ätherischer Öle mit mir auf ihre Verträglichkeit zu prüfen!
Herzlich:
Julia Falkenstein - klinische Aromatherapie Berlin
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